> Aktuelles > Aktuelles

Kolpingsfamilie Holdorf feiert ihren 75. Geburtstag

Sonntag, 27. August: Erst Festhochamt, dann Feier in Pastors Garten

23-Kolping-75-Jahre

Blättern im Archiv der Kolpingfamilie Holdorf: 2. Vorsitzender Manfred „Manni“ Pohlmann (links) und der Vorsitzende Bernd von Lehmden. (Foto: Vollmer)


Die Kolpingsfamilie Holdorf blickt in diesen Tagen auf ihren 75-jährigen Gründungstag und ein aktives Vereinsleben zurück. Dieses denkwürdige Ereignis feiert die Kolpingsfamilie am Sonntag (27. August) ab 10 Uhr mit einem Festgottesdienst in der Kirche St. Peter und Paul mit anschließendem Sommerfest in Pastors Garten.

Knapp 2 Jahre nachdem die Gemeinde Holdorf nach 13 Jahren die durch die Nazis verlorene Selbständigkeit zurückerhalten hatte und im Land wieder freiheitliche Kommunalwahlen stattfinden konnten, gründete sich die Kolpinggruppe Holdorf. Mitte Oktober 1947 kamen laut Chronik 75 junge Männer (Frauen kamen erst im Jahr 1972 dazu) im Saal Johanning zur Vorbereitung der Gründung einer Kolpingsfamilie zusammen.

Der Grundstein wurde am 19. November 1947 durch die Verpflichtung von 27 Mitgliedern auf die Satzung der Kolpingsfamilie und eine formelle Vorstandswahl gelegt. Dem ersten Vorstand gehörten an: Erster Senior (Vorsitzender im heutigen Sprachgebrauch) Josef Fangmann, der im gleichen Jahr noch von Walter Ellmann abgelöst wurde. 1. Schriftführer wurde Hans Pille während Bernhard Kramer die Kassenführung übernahm. Vikar August Gerken übernahm das Amt des Präses. Zudem erhielt die Kolpingfamilie ihr Banner.

Die offizielle Gründung fand laut Urkunde am 25. Januar 1948 statt. Fortan nahmen die Holdorfer an zahlreichen Veranstaltungen des Bundesverbandes und im Kolpingwerk Oldenburger Münsterlandes teil.

Im Jahresprogramm standen und stehen bis heute vielfältige generationsübergreifende Veranstaltungen, wie zum Beispiel Familienfreizeiten, zahlreiche Reisen, Betriebsbesichtigungen, Kirmes-Café mit Kilmerstuten und Kuchenverkauf, Familienwanderungen, Ferienpassaktivitäten, Kohlessen, Tanzkurse, Mitgestaltung von Pfarrfesten, Podiumsdiskussionen und Teilnahme an Katholikentagen sowie Besuche von Ausstellungen und Industriemessen wie beispielsweise im Jahr 1957 die Interbau-Ausstellung in Berlin 1957, als der Eintritt noch 50 Pfennige und eine Führung über das Ausstellungsgelände 30 Pfennige kostete.

Aus Anlass des 25-jährigen Bestehens versammelten sich die Kolpingfamilien im Oldenburger Land am 2. Juli 1972 in Holdorf zum 67. Oldenburger Kolpingtag mit dem Thema „Die Frau (k)ein Partner“. Kurz zuvor wurde eine heimische Mädchengruppe in Holdorf gegründet. Im gleichen Jahr wurde mit Werner Richter ein 1. Vorsitzender der örtlichen Kolpingfamilie, die zu diesem Zeitpunkt 159 Mitglieder zählte, gewählt. 2003 waren die Holdorfer erneut Gastgeber des 98. Oldenburger Kolpingtages mit dem Thema „Gemeinsam Weichen stellen“ mit 2000 Teilnehmenden auf dem Schützenplatz an. Gastredner war der bekannte Fernsehjournalist Peter Hahne, der den Weg zum Rednerpult aus der versehentlich verschlossenen Schützenhalle nur durch das Toilettenfenster fand.

Im Jahr 1975 führten die Kolpingmitglieder die erste Altkleider- und Papiersammlung durch, die jahrzehntelang die Haushalte der aufstrebenden Südkreisgemeinde begleiten sollten. „50 bis 60 Helfer fuhren tonnenweise gebündelte Textilien und gebündeltes Papier per Transporter, Trecker-Gespann und Pkw-Anhänger zusammen“, berichtet das langjährige Vorstandsmitglied Manfred „Manni“ Pohlmann“. Als Sammelstellen dienten mal der Bahnhof, mal der Schützenplatz und zum Schluss der Hof der LBD. Im Jahr 2014 löste ein industrielles Unternehmen die ehrenamtlichen Helfer ab, aus deren Zeit heute noch die Roten Tonnen an den Straßenrändern zu sehen sind. Tradition hat der vierspaltige Familienkalender, der jedes Jahr mit den eigenen, wie auch den Terminen Holdorfer Vereine herausgegeben wird. Unterstützt wird der Kalender durch Anzeigen zahlreicher Holdorfer Firmen.

„Worauf wir bis heute noch stolz sind, ist der Bau der Kolpinghütte in Pastors Garten im Jahr 2001“, berichtet Bernd von Lehmden. Der aktuelle Vorsitzende der Kolpingsfamilie hat das Amt im Jahr 2017 nach 15 Jahren von Frank Lüpke-Narberhaus übernommen. Für das 75. Jubiläumsfest spendierte der Verein aktuell der Hütte einen Strom- und Wasseranschluss. Auch bei Renovierungsarbeiten in der Gemeinde packen die Kolpinger bis heute noch zu. Dem handwerklichen Geschick verdankten die Holdorfer Kindergärten in den Jahren 1996 bis 1998 selbstgefertigte Spielgeräte.

Heute gehören der Kolpingsfamilie 148 Mitglieder an. „Uns ist der generationsübergreifende Gedanke unseres Verbandsgründers Adolph Kolping wichtig. Wir freuen uns darüber, dass sich junge Familien in unserer Kolpingsfamilie engagieren und wir dadurch eine der jüngeren Kolpingsfamilien im Oldenburger Land sind“, so Bernd von Lehmden.

23-Kolping-75-Papiersammlung

In den ersten Jahren der Altkleidersammlungen wurden die Textilien am Bahnhof zusammengetragen und in Wagons verladen. (Foto: Kolpingsfamilie Holdorf)